Zum Gedenken an Arnold ‘Noldi’ Stahel

Arnold ‘Noldi’ Stahel ist am 22. November 2021 in seinem 84. Lebensjahr verstorben.

Seine frühe Studien-, Forschungs- und Lehrtätigkeit an der ETH war eng mit der Schweizerischen Geotechnischen Kommission und deren Leiter Prof. Francis de Quervain verbunden. So trug er wesentlich zu Standardwerken über hiesige Rohstoffe wie Zement und Hartgesteine bei und war anschliessend für die Lehre in diesem Fachgebiet zuständig. Lange vor der Automatisierung durch Computerprogramme leistete er grundlegende Entwicklungsarbeit zur Quantifizierung von Mineralgemischen durch Pulver-Röntgendiffraktometrie. So wurde Arnold Stahel für dieses zentrale Labor am Institut für Geochemie und Petrologie der ETH Zürich verantwortlich und hat über viele Jahre Studierende in unserem und anderen Departementen betreut, wobei er mit unglaublicher Präzision auch die ungewöhnlichsten Mineralien identifizierte. Dank vielseitigen Industriekontakten brachte er knifflige externe Aufträge ans Institut und liess diese Praxisverbindung in seine Vorlesungen und Praktika einfliessen. Als Nachfolger von Walter Oberholzer hat er als Editor die Schweizerischen Mineralogischen und Petrographischen Mitteilungen (SMPM) zu einer international bedeutenden Fachzeitschrift gemacht (heute Teil des Swiss Journal of Geosciences).

Arnold ‘Noldi Stahel’ mit Annette Tschudi (l) und Rainer Kündig (r) an einer Gedenkfeier im Jahr 2016.
Arnold ‘Noldi’ Stahel mit Annette Tschudi (l) und Rainer Kündig (r) an einer Gedenkfeier im Jahr 2016.  

Trotz fortschreitender Behinderung durch seine Muskelerkrankung war Arnold Stahel immer präsent am Institut. Mit seinem Humor und seiner menschlichen Gelassenheit war er als Seele des Instituts oft Vermittler zwischen unterschiedlichen Interessen, nicht zuletzt dank seinen Gartenfesten im Anschluss an die Institutsversammlung. Zusammen mit seinen Kollegen Rudolf H. Steiger und Walter Oberholzer war Arnold Stahel oft zum Mittagessen im Hotel Sunnehus, wo sich das Dreigestirn nicht nur fachlich ausgetauscht hat, sondern auch auf humorvolle Weise die reale Welt und die Institutswelt zum Ausgleich brachte. Arnold hatte ein intensives Interesse an Musik und Kunst und hat sich beispielsweise lange vor deren ‘Rehabilitierung’ in Zürich für die Strichmännli-Zeichnungen von Harald Naegeli eingesetzt.

Seine innige Verbindung und spätere Heirat mit Annette Tschudi war für beide ein Glücksfall, auch weil beide grosses Interesse an Literatur, Kunst und Musik hatten. Annette hat Noldi bis zuletzt liebevoll betreut.

Geschrieben von V. Dietrich, Ch. Heinrich, R. Kündig, P. Nievergelt

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