Zum Gedenken an Judith McKenzie

Judith A. McKenzie, Professorin für Geologische Kreisläufe und Erdsystem-Modellierungen an der ETH Zürich von 1996 bis 2007, ist am 11. August 2023 verstorben.

Judith McKenzie
Judith McKenzie

Diejenigen, die das Vergnügen hatten, Judy kennenzulernen und mit ihr zu arbeiten, werden sie als begeisterte, charmante und diplomatische Kollegin und Freundin mit einer sehr positiven Einstellung zur Wissenschaft und zum Leben in Erinnerung behalten. Judy hatte eine lange Karriere an der ETH Zürich, die 1976 mit dem Abschluss ihres Doktorats bei Prof. Ken Hsü begann. Danach war sie als leitende Wissenschaftlerin am Geologischen Institut tätig, wo sie zusammen mit Ken das Labor für stabile Isotope aufbaute und Kurse in chemischer Sedimentologie und Limnogeologie einführte. Nach einem Aufenthalt als ausserordentliche Professorin an der University of Florida in Gainesville kehrte sie 1987 an die ETH zurück und wurde 1996 zur ordentlichen Professorin ernannt. Sie war die erste Professorin am Departement Erdwissenschaften und die zehnte Frau, die als ordentliche Professorin an die ETH berufen wurde. Obwohl sie 2007 in den Ruhestand trat, blieb sie ein aktives Mitglied des Departements und wirkte weiterhin in zahlreichen Gremien von verschiedenen internationalen Fachgesellschaften und Programmen mit.

Ihre Forschung konzentrierte sich auf die Untersuchung vergangener Klima- und Umweltveränderungen, die in chemischen Sedimenten aus lakustrinen und marinen Systemen aufgezeichnet wurden, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle von Mikroben bei der Ausfällung von Dolomit. Judy leistete Pionierarbeit auf den Gebieten der Limnogeologie und der chemischen Sedimentologie, und sie führte das Gebiet der Geomikrobiologie in das Departement und den Lehrplan der ETH Zürich ein. Ihre Arbeit und ihr Engagement wurden von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft hoch geschätzt, wofür sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt. Judy war massgeblich an der Förderung der Schweizer Beteiligung in verschiedenen Phasen der internationalen Meeresbohrprogramme (DSDP, ODP, IODP) beteiligt. Diese Teilnahme öffnete vielen Schweizer Forschenden die Tür und beeinflusste ihre Karrieren stark. Judy teilte ihr Wissen immer gerne mit der jüngeren Generation, ihren ehemaligen Studentinnen und Studenten und Postdocs, die auch von ihren hervorragenden Schreib- und Redaktionsfähigkeiten profitierten. Ihr bedingungsloses Vertrauen in junge Forschende und ihre Rolle als Unterstützerin, Förderin und Vorbild für Studierende und Kolleginnen und Kollegen hatte und wird einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Gemeinschaft haben.

Wir werden ihre strahlende Persönlichkeit und ihren unermüdlichen Enthusiasmus vermissen. Sie wird uns immer als wichtiges Vorbild und gute Freundin in Erinnerung bleiben und von der internationalen Gemeinschaft sehr vermisst werden.

Geschrieben von Stefano Bernasconi, Helmut Weissert, Crisogono Vasconcelos, Miriam Andres, Flavio Anselmetti, Gretchen Früh-Green

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